Das Land der
tausend erdwissenschaftlichen Naturdenkmäler:
Der
virtuelle Geopark Werdenfels
Abb. 1: Blick auf das Werdenfelser Land (Landkreis
Garmisch-Partenkirchen, Bayern), nationale Geotoplandschaft
und zukünftiger Geopark. © Bild: Dr. Hubert Engelbrecht.
Musik: Koyaanisqatsi. Komponist: Philip Glass (1982)
Die auf- und absteigende Leitmelodie entspricht hier dem
Werden und Vergehen mesozoischer Riffe im Werdenfelser Land
"Es war ein gewaltiger Reiz
für das Herz -
und den Verstand (Ergänzung durch den Autor) - , das Unnennbare, was in den
Dingen vor mir lag, zu ergreifen, und je mehr ich nach
dem Ergreifen strebte, "...
Aber nirgends hatte ich eine solche Fülle von Ansichten
vereint gesehen, wie hier in Murnau zwischen See und
Hochgebirge, zwischen Hügelland und Moos" "...Die Natur ist .... die
ultimative Muse, die stärkste Inspiration für Maler,
Autoren, Wissenschaftler
(Ergänzung durch den Autor) und Komponisten...." "... das Schönste, was ich
sah". "Erlebte freie Natur wirkt
als Imaginationsraum für neue Motive und Techniken ihrer
Darstellung sowie als Resonanzraum für Stimmungen und
Neigungen" "...Himmlischer Frieden". Es ist ein Faszinosum,
Landschaft wahrzunehmen, eine Wohltat, sie auf die Seele
wirken zu lassen und eine große Freude, durch sie
inspirierende Momente zu erleben. Die unmittelbaren
Wirkungen von Landschaft auf den Menschen sind den
kulturell förderlichen Effekten von Kunst (Magherini
1989) ähnlich: Landschaftsformen, -farben und
-strukturen fördern die Kreativität und regen zu Ideen
an, die der Mensch aus sich selbst heraus nie hätte
schöpfen oder äussern können; dies klingt in einigen
der im nächsten Abschnitt genannten Referenzen an. Der
Mensch kann aber noch weitaus intensivere geistige
Auseinandersetzungen mit Landschaften führen, wenn er
ihre Entstehungsgeschichten, d. h. ihre tiefer liegenden
Bedeutungen als Produkte und Archive der Erdgeschichte
ergründet und die Ergebnisse zum Wohlergehen seiner
Spezies nutzt (mehr dazu im vorletzten Abschnitt). Zitierte Literatur: |
Landesherren und Präsidenten "..My
stay here has been extraordinary. I wish I could stay longer. And one
of the pleasures of being president is scouting out
places that you want to come back to, where you don't
have to spend all your time in a conference
room. The setting is breathtaking..." "Wenn ich mich hier so umschaue,
an diesem Ort mit seiner wunderschönen Umgebung, dann
geht mir das Herz auf ... Auch Wassily Kandinsky,
Gabriele Münter, Alexej von Jawlensky und Marianne von
Werefkin waren damals bezaubert von diesem Fleckchen Erde
...Sie haben Murnau zu einem Ort gemacht, an dem sich
Kunst und Landschaft auf das Wunderbarste verbinden." "Endlich
nahten für mich wieder heilere und schöne Tage des
Friedens und ruhiger Sammlung, die ich auf Bergesgipfeln,
umweht von balsamisch stärkender Himmelsluft, nie
vergeblich suchte" ---------------------------- Komponisten: "...Alles hier oben ist über
alle Beschreibung schön... Wanderung um die Höhe. "Eine
Alpensinfonie" "Eine malerische Landschaft und
ruhige Gegend, zum Arbeiten geradezu ideal" --------------------------------- Architekten: "Ein sonniger Hang fällt sanft
gegen eine große mit bewaldeten Kögeln durchzogene
Ebenheit ab - ein altes Seebecken - .... während eine
Kette von Bergen ------------------------------- Kunstmaler: "Blick aufs Murnauer Moos 1908" - "Vom Griesbräu Fenster 1908" - "Blick aufs Gebirge" - "Olympiastraße bei Murnau" "Kochel -
See mit Boot" - "Kochel
- Schlehdorf" - "Improvisation
Klamm 1914" "Herbst im Murnau, 1909",
"Blauer Berg, 1910" "Ein reizender Blick war hier auf den See,
und bald hatte ich alle Motive gemalt, die nun zur Freude
der Menschheit werden sollten. Aber auch im idealen Sinne
machte meine Kunst einen großen Fortschritt. Meine
Produktionskraft war größer denn je" "Der Walchensee 1834" "Benediktbeuern um 1800" "Schneelandschaft Garmisch 1934" "Panorama des Gebirges bei
Murnau, aufgenommen bei Hagen 1873" "Soier Mühle 1821" "Schlehdorf
1819" "Ettal 1821" "Bärenhöhle
bei Oberammergau" "Blaue Gumpe 26.08.1820" "Walchensee 1837" - "Oberes
Isartal bei Wallgau 1837" "Der Morgen 1818" "Das Loisachtal, von Schwaiganger
gesehen 1836"
- "Das
Garmischer Tal 1839"
- "Der Ammersee mit Blick auf das
Gebirge", um 1865 "Gebirgslandschaft, Murnauer Moos
mit Wetterstein und Ettaler Mandl 1854" "Alte Wetzsteinmühle bei
Ohlstadt, um 1820" "Eibsee 21.05.1936" - "Hintergraseck,
21.01.1906" "Bayerische Landschaft - Blick
auf den Kochelsee 1832" Sommerlandschaft
am Starnberger See, um 1857/1858 "Vorgebirgslandschaft bei Murnau
- Blick auf Herzugstand und Heimgarten, ca. 1830" "Alpspitze 1932" - "Waxenstein (Nordwände)1928" - "Soiernseen1934" -"Isarbrücke 1937" - "Alpspitze zum 22. Oktober 1912"; "Garmisch, Gelobtes Land"; "Bei Krün 1910";
"Die
Tiefkarspitze";
"Der Wörner"; "Mittenwald gegen Karwendel"; "Landschaft bei Münsing, 1931" "Wetterloch bei der Zugspitze
1900" "Alpspitze - Höllentalspitzen" "Sonnenaufgang auf der Zugspitze" "Das Murnauer Moos mit
Wetterstein-Gebirge 1857" "Landschaft bei Murnau" "Der Floriansplatz in
Partenkirchen" "Blick auf Kochelsee mit
Herzogstand und Heimgarten 1859" "Am Kochelsee" "Landschaft bei Mittenwald, Mai 1924" "Eibsee mit Zugspitze, 1817" "Moorlandschaft im Ried, 1938" "Hohe Kiste mit Murnauer Moos
2007" - "Zugspitze an einem Februarmorgen
2008" "Oberammergau", "Alpspitze", "Zugspitze", "Zugspitzplatt" ---------------------------------------- Fotografen: "Eibsee 1916" "Eibsee - Spiegelungen" "Zugspitze und Eibsee im
Sonnenuntergang"
"Karwendel -
gold am Gerolsee"
"Riessersee -
Wettersteingebirge mit perfekter Reflektion" --------------------------------------- Schriftsteller und Dichter: "...Über den Almen lagen wieder
die Wälder, aus denen sacht gerundete, nur selten von
einer kahlen Wand durchschnittene Kuppen aufwärts
stiegen; und wie eine letzte steinerne Weltgrenze, stolz
und steil, erhob sich über diese grünen Wellen der
gezahnte Grat des Wettersteingebirges, im Glanz der Sonne
wie ein goldenes Gebild erscheinend. Je weiter die Wand
sich hinzog, desto blauer tönten sich die Felsen, so
daß sie in der Ferne mit der golddurchwobenen Farbe des
Himmels in eins zerflossen. "Wie schön!"" "Wo ich
Frieden fand" "Es ist der
schönste Punkt am nördlichen Rande der bayerischen
Alpen" "Eine Gegend wie ein Dichtertraum" "Diese Kalkgebirge gehen in
ungeheuern ununterbrochenen Reihen von Dalmatien bis an
den Sankt Gotthard und weiter fort." "Es war ein Tag, den man
jahrelang in der Erinnerung genießen kann.... Nun aber
bei dem Glanze der aufgehenden Sonne die dunklen, mit
Fichten bewachsenen Vordergründe, die grauen Kalkfelsen
dazwischen und dahinter die beschneiten höchsten Gipfel
auf einem tieferen Himmelsblau, das waren köstliche,
ewig abwechselnde Bilder" "Wundervoll" "Es ist so schön, daß ich in
einer einzigen Betäubung von Luft und Sonne, Baden im
Bergbach und Steigen auf die Berge, lebe" "Ich bin das erstemal wirklich im Innern
des Gebirges und finde es äußerst wohltuend... die
Stimmung war wundervoll" "Zum Beispiel Kesselbergstraße.
War man oben, lag der Walchensee vor einem, blaugrün,
und dahinter ---------------------------------------------- Kunstsammler, Mäzene, Wissenschaftler und Alpinisten: "... Die fast hörbare Stille, die
mattgrünen Wiesen und die dunklen Tannenwälder, die
sich wie Sammet "Hier ist
gut sein" "Die Murnauer Zeit war ein
Traum-Höhepunkt, nie wieder erreicht...". --------------------------------------- der Region: Naturforscher: "Der doppelte Reiz der Anmut und
der Größe liegt über dem Landschaftsbild, das sich
südlich von Murnau gegen die Berge hin, dem Blick
bietet."
"...einmaliges Landschaftsbild,
..reine zwecklos schöne Natur..." "...Bedeutung des Murnauer Mooses
als einzigartige Naturschöpfung und des Langen Köchels "...herbe Schönheit dieses
großartigen Landschaftsbildes..." "...landschaftlich, geologisch
und biologisch hervorragendes Naturdenkmal..." "... . Außerdem war es eine
verlockende Aufgabe, ein so geschlossenes geographisches
Gebilde, wie es das Werdenfelser Land ist, nach seinem
landschaftlichen Werden darzustellen, so die äußere
Schönheit auf die Grundlagen ihrer Entstehung
zurückzuführen, ... Schriftsteller Künstler "Mein Blaues Land" "Wetterstein und Werdenfels"
"Winter im
Murnauer Moos" "Murnauer Moos mit Estergebirge" "Murnau mit Alpspitze" (1936), "Winter in Murnau" (1941), "Abendstimmung am Heimgarten", "Seehausen am Staffelsee" (1930) "Bauernhäuser in Garmisch vor
der Zugspitze" "Schindeldachhäuser in Garmisch" "Werdenfelser Land" Zitierte Literatur: |
Geografische Lage und
Landschaftseinheiten Das Werdenfelser Land befindet sich ca. eineinhalb Autostunden südsüdwestlich der Landeshauptstadt München im Landkreis Garmisch-Partenkirchen (Südbayern). Die Eckpunkte der hier geologisch präsentierten Landschaft (Fläche ca. 980 km²) - das Werdenfelser Land und angrenzende Gebiete (Leutasch, westliches Karwendel, Isarwinkel, Kochel-Walchenseer Berge, "Blaues Land") - bilden die Ortschaften Ehrwald und Scharnitz im Süden sowie Aidling und Wildsteig im Norden. Drei übergeordnete Landschaftseinheiten sind hier gegeben: Der südliche Abschnitt - ca. ein Viertel der Gesamtfläche - wird von der kahlen und kompakten, durch zwei schmale Längstäler in sich gegliederten Felsenbastion des Wetterstein-Hochgebirges überragt; es trägt in seinem westlichen Bereich den topografisch höchsten Punkt Deutschlands, die fast dreitausend Meter hohe Zugspitze. Das Hochgebirge wird im Süden vom Leutaschtal, im Westen vom Ehrwalder Kessel und oberen Loisachtal, im Norden vom Garmischer Kessel und dem Kankertal sowie im Osten vom oberen Isartal flankiert. Die hochalpinen Höhenunterschiede eichen bis 2250 m. Nach Norden zu schließen sich mit Gipfellagen bis 2185 m Vorgebirgszüge an, in die sich das Loisachtal tief eingeschnitten hat: im Westen die Ammergauer Berge und im Osten die Kochel-Walchenseer Berge samt dem Estergebirge. Dieses zentrale, nach Norden abgedachte Areal nimmt etwa die Hälfte der gesamten Fläche ein. Bergflanken und Gipfelfluren sind insgesamt weniger schroff geformt. In den Talungen der Isar bei Wallgau-Krün, der Ammer und der Linder im Graswangtal breiten sich weiträumige Flußterrassen aus. Den Abschluss im Norden bildet flach welliges Terrain: voralpines Hügel-, Moor- und Seenland (bis 750 m üNN) mit nur wenigen tief eingeschnittenen Schluchten: das Ammer-Loisach-Hügelland, benannt nach den dortigen Hauptflüssen. Landschaftsprägend ist die weite Ebenheit des Murnau-Eschenloher Mooses (Kerngebiet ca. 7000 Hektar), das unterhalb des Murnauer Höhenzuges trichterförmig nach Süden in den Verlauf der Vorgebirgsketten einschneidet. |
Eignung Seit mehr als150 Jahren erfreut sich dieser landschaftlich besonders schöne Flecken Bayerns großer Beliebtheit bei Touristen und Kurgästen, aber auch Landesherren sowie namhaften Künstlern und Schriftstellern (Referenzen siehe oben). Seine natürlichen Ressourcen weden seit langem in Rehabilitations-, Gesundheits- und Wellnesseinrichtungen genutzt. Der Wille, schöne und wertvolle Landschaftsteile mit selten gewordenen Pflanzen und Tieren in ihrer Ursprünglichkeit zu erhalten, ist in der seit 1953 laufenden Schaffung von Naturschutzgebieten dokumentiert, von denen derzeit ca. ein Dutzend bestehen. Die größten (max. 18.500 ha) befinden sich in den Ammergauer Bergen, im Karwendel- und Wettersteingebirge sowie im Murnau-Eschenloher Moos. Flankiert von Landschaftsschutzgebieten nehmen die Naturschutzgebiete im Werdenfelser Land 51,2 % seiner Gesamtfläche ein. Aber auch die Schönheit der unbelebten Natur (Gestein) und ihre Bedeutung für den Menschen sind an besonderen Orten erkannt worden. Einige dieser Objekte haben deshalb den Status eines Naturdenkmals erhalten: Wie z. B. im Jahre 1912 die Partnachklamm, 1930 der Gletscherschliff bei Mittenwald und später die Buckelwiesen am Plattele, der Felsensockel der Ruine Schaumburg oberhalb des Dorfes Ohlstadt, die Toteislöcher am Hatzenbichel, der Moränenwall im Ostermoos, etc. Ganz in diesem Sinne hat man in jüngster Zeit mit der Einrichtung von Geopfaden begonnen, wo ästhetische steinerne Objekte oder erdwissenschaftlich interessante Situationen gegeben sind; längs dieser Wege, die z. B. bei Unterammergau, Mittenwald, Wallgau, und nahe der Bergstation Kreuzeck eingerichtet worden sind, informieren Schautafeln über die Jurazeit, eiszeitlichen Bildungen, Klammentstehung durch Erosion und über die Faltungen und Überschiebungen im Wettersteingebirge. Die Adresse https://www.lfu.bayern.de/geologie/geotoprecherche/index.htm bietet weitere Information zu Werdenfelser Geotopen. Dazu passt gut, dass der Gesamtheit der von Fest- und Lockergesteinsmassen sowie Böden gebildeten geologischen Erscheinungen und Oberflächenformen des Werdenfelser Landes - und damit auch der physischen Grundlage oben genannter Naturschutzgebiete - im Juni 2006 von der Akademie der Geowissenschaften zu Hannover das Prädikat "...eine der bedeutendsten Geotoplandschaften Deutschlands" zugesprochen wurde. Diese Eignung gründet auf der im Werdenfelser Land befindlichen großen Anzahl erdwissenschaftlicher Naturdenkmäler hoher Qualität: viele Werdenfelser Geotope, deren Entstehungsgeschichten Beständigkeit, aber auch Langzeit-Dynamik, Wandelbarkeit und Unberechenbarkeit geologischer Vorgänge widerspiegeln, entsprechen den Prädikaten "ästhetisch", "erhaben", "selten" und "wissenschaftlich bedeutend". Die Werdegänge einiger Objekte sind sogar von besonderer Bedeutung für den Menschen und sein Verhältnis zur Natur. Viele wirken wegen ihrer ästhetischen Formen positiv auf das Gemüt und anregend auf den Geist. Allesamt sind sie faszinierend und versetzen in Staunen. Beispiele: - das von Ehrwald aus betrachtete grandiose Felsenmassiv des Wettersteingebirges, in dem die viele zehner Jahrmillionen dauernde Faltung, Überschiebung und Heraushebung von 235 Millionen Jahre alten Riffgesteinen und Lagunensedimenten, dem Wettersteinkalk, zum Hochgebirge dokumentiert ist; - die markanten Erosionsformen in Klammen (Partnachklamm); - Hergang und Ursachen des größen, derzeit bekannten Bergsturzereignisses (Eibsee-Grainau) im nacheiszeitlichen Bayern; - die Entstehung kilometerlanger Karsthöhlen (Estergebirge); - das Schicksal zweier Korallenriffe in Treibhausklimaten vor 226 Millionen Jahren (Reingrabener Wende: Untergang des Wetterstein-Riffs) und 125 Millionen Jahren (Garschella Wende: Untergang des Schrattenkalk-Riffs); - die landschaftsprägenden Auswirkungen der quartären Vereisungsphasen [Gletscherschliffe bei Mittenwald (Penck 1930) und Wallgau]. Weitere Gedanken dazu finden sich in Lagally et al. (1994), Engelbrecht (2006, 2007), in der Landkreiszeitung 36 / Winter 2006/2007; Seiten 6-7; Garmisch Partenkirchen und in Lagally (2007). Eine Ende 2009 erstellte DVD enthält ca. 1700 Bilddateien schöner und/oder interessanter geologischer Objekte, die vom Jahr 2004 an im Werdenfelser Land dokumentiert wurden. Alleinstellungsmerkmale und Besonderheiten Zitierte Literatur: |
Zweck
EXKURS "Es heißt gar nicht Scheologie,
sondern Geologie, und das braucht man nicht zu lernen" Dies erwiderte trotzig der junge Ludwig, nachdem er - nur seiner Mutter zuliebe - wenige Tage nach der Zwischenzeugnisvergabe sehr widerstrebend mit hinüberkam zum Kaffeetisch bei den Vollbecks, wo intelligente und anregende Konversation zwischen ihm und der Nachbarstochter und Einserschülerin Gretchen seinen bislang nur sehr gering entwickelten schulischen Lerneifer nun endlich zum Erblühen hätte bringen sollen. Treffsicher stellte der Schriftsteller Ludwig Thoma in seinen "Lausbubengeschichten" bei den beiden jungen Menschen mit so unterschiedlichen Überzeugungen die bestehenden problematischen Verhaltensweisen heraus, was den sehr erschwerten Bildungs- und Wissenserwerb zu Zeiten flächendeckender Schwarzer Pädagogik anbelangte:
Beide Jugendliche
begriffen - freilich aus sehr verschiedenen Gründen - in
ihrer Schulzeit letztendlich nur wenig. Wie schade, wenn
wegen eines für Kinder und Jugendliche ungeeigneten
Pädagogikprogramms die jahrelangen Bemühungen fast
nichts brachten. AUSFÜHRUNG Nach oben Ausgeführtem wird deutlich, worum es im Geopark Werdenfels gehen wird: nicht um ödes Pauken, Büffeln, Oxen und Auswendiglernen theoretischen, praxis- und lebensfernen erdgeschichtlichen Fachwissens, sondern - fachkundig angeleitet - um interessante, spielerische, kurzweilige und anregende Auseinandersetzung mit dem Wesen von Gestein und Landschaft: wie und warum sie entstanden, wie ihre Formen auf den Menschen wirken, wie wir sie nutzen, in welchem Maß wir sie nutzen dürfen und welche Erkenntnisse wir aus ihnen gewinnen können, wenn wir genauer hinsehen. Kurzum: es geht um das Verstehen und Begreifen der tieferen Bedeutung von Gestein und Landschaft für den Menschen. Das ist ein Anliegen, das nach meiner Meinung ein sehr ernstes und zugleich magisch-schönes Thema ist, das uns alle viel mehr angeht, als wir ahnen. Je länger ich mich damit befasse, desto weniger verstehe ich, warum diesem großartigen Thema nur so wenig Aufmerksamkeit und Beachtung in der Öffentlichkeit und den Medien geschenkt wird. Für die Südbayern um 1877-1880, deren Lebensbilder Ludwig Thoma in seinen Werken skizzierte, war es damals nur ein geringes Risiko, wenn sie über geologische Sachverhalte nicht so genau Bescheid wussten: zwar waren beim damaligen Stand der Industrialisierung um 1880 Umwelt- und Naturschutz erst rudimentär entwickelt und die positive Korrelation zwischen geologischem Wissensstand und praktiziertem Naturschutz war noch gar nicht erkannt; aber die damalige Weltbevölkerung (ca. 1 Mrd.) betrug nur ein Siebtel der Weltbevölkerung im Jahr 2008; und ihr damaliger Rohstoffverbrauch war um ein Vielfaches geringer. So hatte der junge Ludwig sehr wahrscheinlich wieder einmal recht, als er vor 130 Jahren behauptete, es sei gar nicht notwendig, Geologie zu lernen. Heutzutage jedoch ist es riskant, geologisches Wissen zu ignorieren, da wegen seines Verbrauchsverhaltens der Mensch inzwischen selbst zu einem Geofaktor geworden ist und - mit ungewissen Folgen - irdische Kreisläufe immer stärker beeinflusst. Die daraus resultierenden Bedenken und wachgerufenen Ängste äussern sich lebhaft in den Endlosdebatten über Ressourcensicherheit, Stabilisierung der Energie- und Rohstoffversorgung, Rohstoffpreisentwicklung, Altlasten- und Endlagerproblematik sowie Eindämmung des Klimawandels. Verständlich aufbereitete, interessante und kurzweilige Wissensvermittlung steht und fällt mit ihrer Anschaulichkeit, die am Besten vor Objekten selbst herstellbar ist, wie z. B. in einem Museum. Mit dem Werdenfelser Land hat die Natur selbst ein solches hochwertiges Objekt geschaffen. Der virtuelle Geopark Werdenfels wird verstanden als
ein Beitrag zur Hier soll der Sinn für ästhetische und/oder erdwissenschaftlich interessante Objekte in der Natur geweckt und gefördert werden: denn nur das, was man in seiner tieferen Bedeutung begriffen hat und schätzt, das schützt, hegt und pflegt man auch. Ausserdem wird angeregt, über die Besonderheiten und Entstehungsmodelle erdwissenschaftlicher Naturdenkmäler hinaus zu denken: es geht um die aus den verschiedenen Werdegängen von Geotopen und Geotoplandschaften ableitbaren, menschliche Maßstäbe um viele Zehnerpotenzen übertreffende Zeitflüsse sowie geogene Massentransporte und Energieumsätze, die jeden Interessenten gedanklich überwältigen und in ehrfürchtiges Staunen versetzen, sofern er sich dem Vergleich zwischen menschlicher Begrenztheit (Physis, gestalterische Fähigkeit, Zeitwahrnehmung sowie Kürze des Daseins) und genannten Naturgrößen imaginär stellt und erkennt, wie exponiert und verletzbar seine Situation tatsächlich ist. Angesichts der vor allem im Hochgebirge frei gelegten, in Stein gegossenen Kräfte der Natur sowie Entwicklungsstadien der Umwelt und des Lebens wird der Betrachter seine Wertschätzung der Natur prüfen und ihr sehr wahrscheinlich einen höheren Stellenwert einräumen. Man kann es auch so sagen: der Interessent begibt sich hier auf einen weiten und verwinkelten Weg zu seinen Wurzeln und zu seinen eigenen, von der Natur gesetzten Grenzen; und so letztlich zu wesentlichen Komponenten seines Selbst. Sanfter Tourismus, Naturschutz und Umweltbildung werden so indirekt gefördert. Vor allem soll auf ein vertieftes und fundiertes Wissen über die Kreisläufe in Natur und Umwelt hingewirkt werden. Insbesondere betrifft das die Kohlenstoff- und Wasserkreisläufe, in die der Mensch immer tiefer eingreift und die er deshalb besonders genau kennen muß: nach gesicherten Erkenntnissen des Weltklimarates (Intergovernmental Panel on Climate Change) und der UNO-Klimakonferenz 2017 und folgende wird sein derzeitiges Energie- und Rohstoffverbrauchsverhalten das Ökosystem Erde (z. B. Weltklima, Säuregehalt der Weltmeere, Höhe des Meeresspiegels, Eismassen an den Polen und in den Gebirgen) in einer Weise beeinflussen, woraus ihm selbst und vor allem den zukünftigen Generationen Nachteile erwachsen, wenn nicht rechtzeitig mit geeigneten Maßnahmen gegengesteuert wird. Der virtuelle Geopark Werdenfels (erstmals im Netz am 13.11.2007) soll Vorläufer und ideeller Förderer seiner realen Entsprechung sein. Hier kann der Interessent sich vorab detailliert informieren, welche Objekte es gibt und hier wird er motiviert, sich auf Exkursion zu begeben. Ein weiterer Vorteil der elektronischen Version eines Geoparks ist, dass auch Interessenten sich informieren können, die nicht in der Lage sind, vor Ort zu kommen. |
Kurzgefasste Landschaftsgeschichte und
Geologie Gesteinsgruppen, die diesen erdgeschichtlichen Entwicklungsstand - das Molasse-Stadium - widerspiegeln, sind im nördlichen Teil des Werdenfelser Landes vorhanden: es sind die über viele zehner Kilometer sich erstreckenden, gestaffelten Muldenzüge, die aus Konglomerat-, Sandstein- und Mergelsteinschichten mit untergeordnet Pechkohleflözen bestehen und z. B. den Murnau-Aidlinger Höhenzug aufbauen. Eine lokale Besonderheit ist umgelagertes helvetisches und penninisches Alttertiär im fluviatil abgelagerten Wörth-Konglomerat, dem jüngsten Bestandteil der Murnauer Mulde (Frank 1983: 38-39). Mit beginnender Heraushebung des Gebirges im mittleren Tertiär setzte auch seine Abtragung ein: exogene Kräfte nagten an seiner Substanz und modellierten seine Oberflächenformen. Felswände, Türme, Dolinen, Höhlen, Schluchten, Klammen und Gebirgsseen begannen ihr heutiges Gepräge zu entwickeln. Am Kalkgestein wirkte vor allem die chemische Lösungskraft kohlensauren Regenwassers. Bedeutende Karstareale entstanden im Wettersteinkalk (oberes Anis - unteres Karn) auf dem Zugspitzplatt und im Plattenkalk (oberes Nor) des Estergebirges. Letzteres weist 16 z. T. kilometerlange Höhlensysteme auf. Besonderheiten sind unterirdische Wasserfälle und schmale Seen in den aktiven Höhlenpartien. 600 Höhenmeter oberhalb der Ortschaft Farchant münden in den Kuhfluchtwänden am Westrand des Estergebirges mehrere Karströhren, durch die im Frühjahr das durch Schneeschmelze entstandene Wasser herausschießt. Intensive glaziale Überprägung der Oberflächenformen erfolgte in den sieben Kaltzeiten zwischen 2,3 Millionen und 15.000 Jahren, als die Gletscher z. T. über 100 km weit nach Norden ins Vorland vorstießen; Gletscherschliffe, Drumlinfelder, Findlinge, Trogtäler, Moränen, Seekreiden, Toteislöcher und Buckelwiesen sind hierfür typische Bildungen. Während des Höhepunktes der Würm-Eiszeit reichte im Wettersteingebirge die Oberfläche des Loisachgletschers bis auf 1900 m herauf; auf Höhe des Murnau-Eschenloher Mooses betrug die Dicke der Eisdecke 700 Meter. Untersuchungen ergaben, dass unter den maximal 15 m mächtigen Torflagen des Mooses bis in eine Tiefe von 220 m Seekreiden, Seetone, Schieferkohlen, Sand- und Geröllschichten folgen; erst dann steht Festgestein an. Daraus wird ersichtlich, wie intensiv die Eismassen das Loisachtal und das Murnauer Becken ausschürften bzw. übertieften und welche Dimensionen der inzwischen verlandete See darin hatte, als das Eis vor ca. 15.000 Jahren zurückzugehen begann und dieses Areal allmählich freigab. Der Erosionskraft des Eises widersetzen konnte sich nur sehr solides Gestein, aus dem ein Teil der ca. West-Ost streichenden Köchelreihe im Murnau-Eschenloher Moos besteht: sie wurde zu so genannten Rundhöckern abgeschliffen, die maximal 100 m über die derzeitige lokale Geländeoberfläche herausragen (Jerz 1993). Ein Bergsturz mit 300-400 Millionen m³ Felsvolumen brach vor rund 3700 Jahren gegen Ende des Postglazialen Wärmeoptimums (4.500-3.600 a) aus der Nordwand der Zugspitze auf das glazial entstandene Eibseebecken nieder. Die Sturzmassen glitten auf plastischen Seetonen ca. 9 km talaus bis in das Gebiet, wo sich heute die Ortschaft Grainau befindet und bedeckten eine Fläche von ca. 15 km² (Jerz & von Poschinger 1995). Zitierte Literatur: |
Stein: Symbolik und Magie Gewöhnlicher Stein ist ein Festkörper, der sich aus dicht gepackten Mineral- und/oder Steinkörnern bzw. deren Fragmenten zusammensetzt. In der Regel übertrifft die Härte und das spezifische Gewicht von Stein bei weitem entsprechende Eigenschaften von organischen Materialien wie Holz, Kohle, Bernstein, Knochen, Horn oder Zahnschmelz. Stein wird somit von vielen Lebewesen meist als scheinbar fremdes, weil sehr hartes, kaltes, schweres und dichtes Material wahrgenommen. Daher auch die Redensart "jemandem Steine geben statt Brot". Schon in der Steinzeit nutzte ihn der Mensch, indem er in seinen Höhlen Schutz suchte und aus qualitativ geeigneten Steinsorten Werkzeuge und Waffen zu entwickeln begann. Steingeld aus Achat, Aragonit, Karneol u. a. diente als vormünzliches Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel. Feuerstein wurde damals ein wichtiges Handelsobjekt. Mit steigenden Bedürfnissen, Ansprüchen und Begehrlichkeiten begann man später, zwischen Steinschichten Kohle, Erz und Salz zu bergen und aus bitumenhaltigen Gesteinsbrocken durch Schwelbrand Steinöl zu gewinnen. Der Übergang von der Holz- in die Steinbauweise in den Städten und Dörfern des mittelalterlichen Europas bedeutete weit verbesserte Sicherheit und Brandschutz. Später brauchte und nutzte der Mensch Stein immer mehr: im Jahr 2002 entnahm er der Erde ca. 91 Milliarden Tonnen Gestein. Alle metallischen und viele nichtmetallischen Rohstoffe - so auch das Grundwasser - sind in Stein eingelagert oder gespeichert. Energierohstoffe wie Erdöl, Erdgas, Steinkohle, Braunkohle, Uran, Erdwärme etc. entstammen dem Gestein. Boden, die Basis pflanzlichen Wachstums und allen höheren Lebens auf dem Land, entsteht aus verwitterndem Stein. Also ist Leben auf dem Land ohne die für den Menschen notwendigen und nützlichen Derivate aus Stein nicht möglich. Dasselbe gilt auch für das Leben in den Seen und den Meeren, da die dortigen Nahrungsketten dauerhaft nur dann bestehen können, wenn vom Land genügend geeignete Nährstoffe eingetragen werden. Wegen der hohen Bedeutsamkeit von Stein für den Menschen ist es verständlich, dass er im Sprachgebrauch meist positive Faktoren wie z. B. Stabilität und Beständigkeit repräsentiert. Auf einem großen Stein sitzend denkt der Dichter Walther von der Vogelweide (*1170 1230) tief und lange darüber nach, wie der Mensch auf Erden zu leben habe ("Ich saz ûf eime steine"). Die Adjektiv-Vorsilbe "stein-" wirkt in der Bedeutung emotional verstärkend. Die wichtigsten Begriffe, die Assoziationen zu stofflichen Eigenschaften von Stein wecken, sind - Solidität,
Beständigkeit, Belastbarkeit, Selbstbehauptung,
Erhabenheit und Unbeeinflussbarkeit. - Territorialität, konkrete Präsenz,
Fixiertheit und Erstarrtheit - Stoff-Fülle, Ergiebigkeit, Schwere,
Massivität, Macht, Reichtum und Wohlstand - Trägheit: - Unvergänglichkeit, Ewigkeit und
Unendlichkeit (Thema Stein und Zeit). - Unerreichbarkeit, Unabänderlichkeit und
Unüberwindbarkeit: Die Summe aller vorgenannten Eigenschaften von Stein
und die Tatsache, dass spezielle Arten dieses Materials
mit feurigen Spuren aus dem All geschossen kommen (z. B.
die Leoniden und Perseiden), rückten diesen im
Volksglauben ins Übernatürliche. So wurde Stein in
vielen Kulturen zum Symbol göttlicher Macht. Helden und
Götter wurden in den Sagen oft als Felsen geboren, wie
z. B. Mithras, der Lichtgott. Einer altgriechischen Sage
folgend entstand nach der Sintflut das neue
Menschengeschlecht aus Steinen, den "Gebeinen der
Mutter Erde". Ein Felsblock im Tempel Jerusalems
gilt in der jüdischen Religion als Ort der
Weltschöpfung - Nabel der Welt; ebenso der
Meteoritenblock (Schwarzer Stein: Hadjar al-Aswad) in der
Kaaba in Mekka, dem Hauptheiligtum des Islam, sowie
Omphalos, der heilige Nabelstein von Delphi. Die
Megalith-Großsteinbauten Europas - magisch wirkende
Sakralbauten aus großen Steinblöcken - entstanden nach
ca. 6000 v. Chr.; bekanntes Beispiel ist Stonehenge (1800
v. Chr.) in Südengland. Auf besonders hohen Bergen oder
solchen mit ungewöhnlicher Form vermuteten die Anrainer
den Sitz ihrer Götter. Beispiele solcher Berge sind
Mount Everest in Nepal, Kailash in Tibet, Ayers Rock in
Australien, Aconcagua in Argentinien, Kilimandscharo in
Kenja, der Olymp in Griechenland und ein landauf-landab
bekannter Drumlin (mons sanctum / mons coagulatum)
(711,0m üNN) in Oberbayern, der sich zwischen Herrsching
am Ammersee und Machtlfing befindet. Am Fuß dieser
"heiligen Berge" werden von Einheimischen
Höhenrituale dargebracht. In manchen Kulturen schrieb
man Steinen ausserdem magische Kräfte zu, da diese
imstande seien, vitalisierende sowie heilende Erdkräfte
zu speichern und diese bei Kontakt an den Menschen
weiterzuleiten. Dieser Aberglaube und Okkultismus haben
sich in ähnlichen und abgewandelten Varianten bis heute
gehalten bzw. weiterentwickelt und sind u. a. als
Heilstein- und Pendeltherapie sowie Wahrsagen mit der
Kristallkugel bekannt. Die problematischen Seiten des Phänomens Stein sind
seit Menschengedenken bekannt: es sind Naturkatastrophen,
welche die Siedlungs- und Erschließungstätigkeit des
Menschen beeinträchtigen: Steinschlag, Murgang,
Erdrutsch, Fels- und Bergsturz sowie Erdbeben und
Vulkanismus sind solche Ereignisse. Bei ersteren wird
meist schlagartig potentielle Energie frei: labil
lagernde oder aufgestaute Steinmassen in
Erdoberflächennähe werden durch Schwerkraftwirkung in
stabilere Lage gebracht; Beispiel eines solchen
Massentransports mit katastrophaler Folge ist ein
Ereignis in den Peruanischen Anden am 31.05.1970, durch
das die Städte Yungay und Matacoto am Fuße des 6654m
hohen Nevado Huascarán Pico Norte unter einer
durchschnittlich 10 Meter hohen Lawine aus Schlamm,
Eis, Geröll und Blöcken begraben wurden, was rund 16000
Einwohnern das Leben kostete (Erismann & Abele 2001:
80-101). Bei den beiden letzteren Naturphänomenen -
Erdbeben und Vulkanismus, die oftmals gemeinsam in
Erscheinung treten - wird aufgestaute elastische Energie
im Erdinneren verbraucht, indem Gestein an Bruchlinien
zerreißt. An diesen Verwerfungen kann aus der Tiefe
spezifisch leichtere Gesteinsschmelze zur Erdoberfläche
aufsteigen, um dort als Lava zu erkalten. Dem am
26.12.2004 um 8.15 Uhr erfolgten Seebeben der Stärke 9,1
im Indischen Ozean fielen ca. 300 000 Personen zum Opfer.
Alle hier genannten Naturkatastrophen sind in der Regel
lokal begrenzt. Störungen ökologischer Systeme auf
globaler Ebene, wie z. B. durch die Emission riesige
Mengen von Treibhausgasen, freigesetzt bei der Bildung
sehr großer vulkanischer Provinzen, konnten in der
Erdgeschichte bis dato nur selten nachgewiesen werden.
Ein Beispiel ist die Bildung der Ontong-Java- und
Kerguelen-Vulkanprovinzen vor ca. 120 Millionen Jahren,
deren Kohlendioxid-Freisetzungen das Weltklima nachhaltig
beeinflussten, sodass es zu einem weitverbreiteten
Absterben tropischer Riffe kam. Beide Aspekte - positive wie negative - von Stein für die Lebewelt haben sich über Jahrmillionen im Kollektivgedächtnis der Menschheit festgesetzt, wodurch diesem besonderen Material in einigen Fällen adäquate Ehrfurcht und Respekt entgegengebracht wird; wie z. B. in vielen Landschaftsbildern des Romantikers Caspar David Friedrich (*05.09.1774 Greifswald 07.05.1840 Dresden), in denen er die Verlorenheit und Vergänglichkeit des Menschen in riesiger, magisch schöner Naturlandschaft meisterhaft ausbreitet. In der subjektiven Wahrnehmung der meisten Menschen ist Stein ein Gegenpol ihrer selbst: nämlich unvergänglich. In Wirklichkeit aber markiert der spröde und kalte, permeable Stein an der Erdoberfläche nur einen sehr kurzen, vorübergehenden Zustand im viele hundert Millionen Jahre dauernden irdischen Gesteinskreislauf. Geodynamische Kräfte, Fluid-Gestein-Interaktionen und Druck-Temperatur-Änderungen bringen die über geologische Zeiten immer weiter fortschreitende Modifizierung und Differenzierung von Gestein voran, solange im Erdinneren die Temperaturgradienten ausreichen, den Kreislauf in Gang zu halten. Literatur: Wörterbuch: |
Definition von Geotopen und
Geotoplandschaften Geotope sind erdgeschichtliche Bildungen der unbelebten Natur, die Kenntnisse über die Entwicklung der Erde und des Lebens vermitteln. Sie umfassen Felsen, Böden, Mineralien und Fossilien sowie einzelne Naturschöpfungen und natürliche Landschaftsteile. Der Geotop ist räumlicher Representant des Geosystems und ist Lebensgrundlage für Biozönosen. Geotoplandschaften sind Regionen, in denen sich Geotope häufen. Schutzwürdig sind diejenigen Geotope, die sich durch ihre besondere erdgeschichtliche Bedeutung, Seltenheit, Eigenart oder Schönheit auszeichnen. Für Wissenschaft, Forschung und Lehre sowie für Natur- und Heimatkunde sind sie Dokumente von besonderem Wert. Sie können insbesondere dann, wenn sie gefährdet sind und vergleichbare Geotope nicht zur Verfügung stehen, eines rechtlichen Schutzes bedürfen. Literatur: |
Zur öffentlichen Wahrnehmung der
tieferen Bedeutung von Landschaften Spektakuläre Rohstoff-, Mineralien- und Fossilfunde und aktuelle geologische Großereignisse wie Erd-, Seebeben, Bergstürze, Vulkanausbrüche und Meteoriteneinschläge sorgten immer schon für Schlagzeilen, vergleichbar der medialen Wirksamkeit großer Erfolgsmeldungen in den Lebenswissenschaften oder der Technik. Berichte über die Entstehung und Bedeutung von Landschaften mit interessanten Ablagerungen und/oder schönen Felsformen hingegen scheinen auf den ersten Blick zu weit entfernt vom Pulsschlag des Lebens, so dass sie, wie z. B. die Beiträge von Hüttl (2008) und Bojanowski et al. (2008), in Zeitschrifteninhaltsverzeichnissen eher nachgeordnet zu finden sind: denn die geologischen Dimensionen von Zeit, Energie und bewegten Gesteinsmassen gehen hierbei - wie in der Einleitung angedeutet - in den Grenzbereich des für den Menschen Begreifbaren und Wahrnehmbaren; und die aus den Ablagerungen ableitbaren Auswirkungen dieser Jahrmillionen zurückliegenden Vorgänge auf das aktuelle Leben sind nicht direkt, sondern sehr komplex und differenziert und somit erschwert vermittelbar. Gesteine und Formen vieler Landschaften können die Signaturen vergangener klimatischer Einflüsse beinhalten: sowohl was die ursprüngliche Zusammensetzung der Schichten bei ihrer Ablagerung als auch die Überprägung der Schichten und Flächen dieser Felsmassen betrifft, nachdem sie exhumiert und als Landschaft dem exogenen Kreislauf ausgesetzt worden sind. Die klimatischen Einflüsse auf Landschaften können sehr verschieden gewesen sein, weil sich das Klima im System Erde nichtlinear verhält und es von sehr vielen Faktoren beeinflusst wird: neben zufälligen Ereignissen wie z. B. Impakten und aussergewöhnlichen Entwicklungen wie z. B. Erdmantel-Plume-Vulkanismus sind es astronomische Zyklen und die über geologische Zeiten laufenden Wechselwirkungen zwischen Kreisläufen und Stoff-Flüssen in der Biogeosphäre, welche die Weltklimageschichte in der geologischen Vergangenheit und damit die Lebensbedingungen auf der Erde beeinflusst und gesteuert haben. Mit modernen geowissenschaftlichen Methoden (Sedimentologie, Paläontologie, Geochemie und Isotopengeochemie) lassen sich in den Schichten und ihren Fossilinhalten nicht nur Hinweise auf Ablagerungsmechanismen und -räume, sondern manchmal auch Klimaindikatoren finden, aus denen zumindest teilweise auf die damaligen Lebensbedingungen geschlossen und ihre von Radiationen und Extinktionen begleiteten Änderungen rekonstruiert werden können. Wie z. B. die in der Aptzeit durch Klimaerwärmung und Meerwasserübersäuerung erzeugten weitverbreiteten biotischen Krisen, die u. a. das Wachstum tropischer Riffe und Karbonatplattformen (Schlager & Philip 1990) sowie die Biokalzifizierung marinen Planktons beeinträchtigten; Ursache war die Emission großer Mengen vulkanischer Gase in den submarinen Kerguelen und Ontong-Java large igneous provinces (Larson & Erba 1999), die ein Treibhausklima erzeugten. Wegen der weitreichenden Gültigkeit des Aktualismus für die nicht allzu ferne geologische Vergangenheit kann der Mensch viel vom Wissen über Zusammenhänge betreffend vergangene Klimaentwicklungen auf seine derzeitige Situation übertragen und so seine Klimamodellierungen und -prognosen verbessern. Die öffentliche Verbreitung von möglichst genauen Kenntnissen über die Gründe von Weltklimaschwankungen in der geologischen Vergangenheit (genetische und historische Paläoklimatologie) und über Auswirkungen auf die bzw. Wechselwirkungen mit der damaligen Lebewelt (Paläontologie, Palökologie und historische Geologie) gewinnt an Bedeutung, weil der Mensch inzwischen selbst zu einem Geofaktor geworden ist, durch sein Verbrauchsverhalten seine eigenen Lebensbedingungen und die zukünftiger Generationen beeinflusst und dabei leider Risiken erzeugt, weil Ausmaß und Folgen des Weltklimawandels noch nicht genau vorhersagbar sind: wegen der in kürzester Zeit erfolgten starken Zunahme der Weltbevölkerung - von 1 Milliarde im Jahr 1830 auf knapp 7,2 Milliarden im Dezember 2013 (http://www.weltbevoelkerung.de/) - und ihrer Bedürfnisse und Ansprüche fördert er in steigenden Mengen Rohstoffe aus dem Untergrund und betreibt immer intensiver und umfangreicher Landnutzung: - Die jährlich umgesetzte Stoffmenge liegt derzeit bei ca. 91 Milliarden Tonnen (entspr. der Masse eines Granitwürfels von 3271 m Kantenlänge), was der Stoffmenge äquivalent ist, die jährlich durch die natürlichen Kräfte Wind, Wasser und Gravitation an der Erdoberfläche transportiert wird (Hollerbach & Wellmer 2002). Jeder Bürger der BRD verbraucht während seines Lebens durchschnittlich 1000 Tonnen mineralische Rohstoffe (Mitteilung von V. Steinbach, B. Cramer & J. Vasters [Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe] vom 07.03.2008: http://www.scinexx.de/inc/artikel_drucken.php?id=7916&a_flag=1). - 2007 wurden global rund 147.000 Liter Erdöl pro Sekunde verbraucht (Wagner 2007) (Vergleich: der Fluß Loisach bei Murnau liefert im Durchschnitt ca. 35 Kubikmeter Wasser pro Sekunde: der Fluß Isar bei München ca. 200m³/sec.). Der Weltenergiekonsum im Jahr 2007 entsprach 11,5 Milliarden Tonnen Erdöleinheiten http://www.erdoel.ch/, entsprechend 443 Exajoule (http://www.bmu.de/reden/bundesumweltminister_sigmar_gabriel/doc/39094.php). Nach der Studie Energierohstoffe 2009 der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe ist längerfristig eine ausreichende Deckung des aktuellen Energiebedarfs mit konventionellem Erdöl nicht zu erwarten. - Seit Beginn der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 18. Jhds. sind rund 490 Gigatonnen fossiler Kohlenstoff in die Atmosphäre eingebracht worden, wodurch der gemittelte Anteil des Treibhausgases Kohlendioxid in der Troposphäre von 290 ppm im Jahr 1850 auf ca. 385 ppm im Jahr 2007 stieg (D. Kasang in http://www.hamburger-bildungsserver.de/); die Zunahme der global gemittelten bodennahen Lufttemperatur zwischen 1906 und 2005 betrug +0,74°C (http://data.giss.nasa.gov/gistemp/2005). Die vorwiegend anthropogenen Ursachen des aktuellen Weltklimawandels sind belegt durch den seit 1800 erfolgten beispiellosen CO2-Anstieg, den viel höheren CO2-Anstieg auf der Nordhalbkugel gegenüber dem auf der Südhalbkugel, den linearen Zusammenhang zwischen CO2-Zunahme und Verbrauch fossilen Kohlenstoffs sowie durch eine Verschiebung der atmosphärischen Kohlenstoffisotopenverhältnisse, da fossiler Kohlenstoff kein 14C enthält (Canadell et al. 2007). Die für die Lebewelt impliziten Gefahren und Risiken wie Meeresspiegelanstieg, Meerwasserübersäuerung, Dürren, Desertifikation, Hitzewellen etc. sind bekannt; die Arten und Umfänge der Maßnahmen zur Eindämmung dieser Entwicklung werden derzeit vielerorts diskutiert (z. B. IPCC, UNO-Klimarat). Zusammenfassend kann das derzeitige Verbrauchsverhalten des Menschen als massiver und riskanter Eingriff v. a. in die Kohlenstoff- und Wasserkreisläufe bezeichnet werden. Er würde viel vorsichtiger agieren und die Ressourcen wesentlich sparsamer fördern und effizienter einsetzen, wenn er mehr über die Gründe von Klimaschwankungen in der Vergangenheit und ihre Folgen für die damalige Lebe- und Umwelt wüsste. In den Schichten und Formen, die eine Landschaft aufbauen, kann solche Information gespeichert sein, wie folgende Ausführung (Engelbrecht 2010) zeigt: -------------------------- Geotope als versteinerte Wahrheit über Umweltentwicklung in der Erdgeschichte: Fakten und Indizien aus der Geotoplandschaft Werdenfels (Landkreis Garmisch-Partenkirchen, S-Bayern, Deutschland) betreffend Wachstum und Kollaps seiner beiden mesozoischen Karbonatplattformen Sedimentgestein ist Produkt und Dokument vergangener Umwelt- und Klimaentwicklungen, gesteuert von geogenen und extraterrestrischen Einflüssen. Details dieser Vorgänge können aus den im Sediment gespeicherten spezifischen Informationen abgeleitet werden. Besonders geeignet sind gesteinsbildende Relikte umweltindikativer Organismen, z. B. Riffbauten. Die abgeleiteten Fakten können in die aktuellen umwelt- und klimapolitischen Debatte eingebracht werden. Im folgenden werden Aufbau- und Zusammenbruchsphasen zweier Karbonatplattformen dargelegt und lokale und/oder globale mögliche Ursachen dieser Entwicklungen genannt: I) Karbonatplattform des nordalpinen Mesozoikums: 1) Initiales Riffwachstum: 200m Steinalm Formation (Fm.) (O-Anis: 241-237Ma). 2) Reiflinger Wende (237Ma): Überflutung: Überlagerung und seitlicher Ersatz durch z. T. kieselige Bank- und Knollenkalksteine (Reifling Fm.): 237-230Ma. 3) Riffwachstum: 1500m Wettersteinkalk Fm. (Ladin-U-Karn: 236-226Ma). 4) Kurzzeitige Zäsur im obersten Wettersteinkalk: Einschaltung dünner Sapropelit-, Mergel- und sedimentäer Fluoritlagen (Schwermetallanomalien). 5) Reingrabener Wende (M-Karn: 226Ma): Raibler Grenzlager (Schwermetall-Anomalien); darüber 400m Siliziklastika, Evaporite, Karbonate (Karn: 226-218Ma). 6) Karbonatplattformregeneration. Rückriffentwicklung: 1200m Hauptdolomit, gefolgt von 300m Plattenkalk (O-Karn-Nor: 218-203Ma). 7) Seefelder Krise: Einschaltung von meterdicken Schichten laminierter Ölschiefer, Mergel- und Dolomitsteine (M-Nor: 207-206Ma) in den oberen Hauptdolomit. 8) Lokale Regeneration der Karbonatplattform: Oberrhät-Fleckenriffe (202-200Ma). 9) Adneter Wende (U-Lias): tektonische Zerblockung und Überflutung. Absatz von roten Knollenkalken (Lias-U-Dogger: 200-175Ma). 10) Lokales Weiterbestehen von Fleckenriffen auf Horsten bis in den Malm (-150Ma). Beeinträchtigungen und Versenkung der nordalpinen Karbonatplattform geschahen evtl. durch ökologische Folgen von Ereignissen mit (a) regionaler und (b) globaler Wirkung. (a): sind in Vulkaniten der Arlberg-, Reifling- und Wengener Schichten dokumentiert. (b): U-Trias (251-237Ma): Finale Extrusion Sibirischer Flutbasalte; O-Ladin-U-Karn (230-225Ma): Beginnender Zerfall von Pangäa; U-Nor (214Ma): Manicouagan-Impakt; O-Nor-U-Rhät (205-203Ma): Beginnendes Rifting zwischen E- und W-Gondwana; O-Rhät (200Ma): Effusion der kontinentalen Newark-Flutbasalte; anoxische Schelfs: 65% Extinktion der marinen Fauna. II) Distaler Teil der mesozoischen Karbonatplattform der helvetischen Kreide: 1) Garschella Wende: Untergang des Schrattenkalk Riffs: Ablagerung des Grünten Members (U-Apt: 125-120Ma) (max. 90m Kalk- und Mergelsteine). 2) Ablagerung von 110m Siliziklastika (Freschen-Member: O-Apt-Alb: 120-100Ma). Der Kollaps dieser Karbonatplattform erfolgte wegen der ökologischen Folgen der Emission großer Mengen vulkanischer Gase in large igneous provinces (Ontong-Java: 125-120Ma), Manihiki: 125-122Ma), Kerguelen: 118Ma), der Dissoziation von Gashydraten und möglicherweise wegen eines Impakts (Carlswell-Astroblem). Geotope von o. g. regionalen stratigraphischen Wenden werden als Filialgeotope interpretiert. Die Entstehung der Parentalgeotope (Astrobleme, large igneous provinces) führte zu globalen Ökokrisen, welche u. a. den Kollaps der Karbonatplattformen bedingte. ----------------------- Es wäre deshalb für den Fortbestand des Menschen und der leider schon beeinträchtigten Vielfalt der heutigen Lebewelt von großem und dauerhaftem Vorteil, würden sich mehr Menschen auch mit dem tieferen Sinn von Gestein und Landschaften auseinandersetzen, wie z. B. die aus ihnen gewinnbaren klimarelevanten Informationen und ihre möglichen Bedeutungen für das rezente globale Ökosystem und den Menschen. Aus der Menschheits- und Erdgeschichte lernen und mit ihr leben: ständiges Lernen aus einer lebendig gehaltenen Menschheitsgeschichte ist conditio sine qua non, um Interessenkonflikte zwischen Menschen gewaltfrei und fair lösen zu können. Komplementär dazu ist ständiges Lernen aus einer immer genauer und tiefer erforschten Erdgeschichte Grundvoraussetzung, um zu begreifen, warum der anthropogene Einfluß auf das globale Ökosystem rasch und effektiv minimiert werden muss und ein wirksamer Weltklima- und Ressourcenschutz überlebenswichtig ist. So wie der Mensch aus seiner Politik- und Sozialgeschichte die für alle optimalen Formen des Zusammenlebens herausfinden kann, so kann er aus der Erdgeschichte ableiten, inwieweit er wegen seiner Bedürfnisse und Ansprüche die Rohstoffe der Erde nutzen darf, ohne selbst noch mehr Schaden zu nehmen. Paläoklimatologen fanden heraus, dass in der geologischen Vergangenheit starke und häufige Klimaschwankungen die Regel waren und die seit 10.000 Jahren bestehende relative Klimastabilität, in der der Mensch Raum greifen konnte, eher eine Ausnahme. Wenn die Zukunft in einem dauerhaften und möglichst konfliktarmen Miteinander zwischen Mensch, Natur und Umwelt gestaltet werden soll, müssen die Menschen die essentielle Bedeutung ihrer Geschichtlichkeit akzeptieren, sich ihrer geologischen Vergangenheit stellen und die daraus gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse so in ihr Verbrauchsverhalten einbringen, dass ein risikominimierter Fortbestand dauerhaft möglich wird: indem sie das Wissen um die Grenzen des Wachstums sowie die Begrenztheit und Einmaligkeit der - in natürlichen Vorgängen vorkonzentrierten - irdischen Ressourcen und die Implikationen daraus annehmen und im Alltag umsetzen, entsprechend der leider nur zu oft und zu gerne verdrängten Tatsache betreffend die Endlichkeit höheren Lebens. "Was
der Mensch sei, sagt ihm nur seine Geschichte. Umsonst
werfen andere die ganze Vergangenheit hinter sich, um
gleichsam neu anzufangen. Aber sie vermögen nicht
abzuschütteln, was gewesen; und die Götter der
Vergangenheit werden zu Gespenstern. Die Melodie des
Lebens ist bedingt durch die begleitenden Stimmen der
Vergangenheit." Zitierte Literatur: |
Das Portal zu den Geotopen des
Werdenfelser Landes und angrenzender Gebiete Hier werden die Landschaftsräume und nachgeordnet ihre Geotope detailliert mit Text und Bild präsentiert. Ganz sicher wird es Jahre dauern, bis die ca. 1000 Geo-Objekte erfasst, dokumentiert und elektronisch verfügbar sein werden. Viele der im folgenden vorgestellten Geotope werden nicht nur um ihrer selbst Willen aufgelistet, sondern in einen Gesamtkontext eingefügt, wenn sie die physische Grundlage für botanische und zoologische Besonderheiten und/oder wichtige kulturgeschichtliche Entwicklungen (z. B. Kunst- und Musikgeschichte, Archäologie, Naturschutz, Handwerk, Technik, Bergbau, Agrar- und Forstwirtschaft) waren und sind. In Anbetracht der Vielzahl der zu dokumentierenden Geotope als auch der großen Menge der zu sichtenden Literatur und in die Texte einzubauenden Inhalte kann keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden. Es soll aber hier zumindest ein Anfang gemacht worden sein. Es unterlaufenen leider auch dann Fehler, wenn nach vermeintlich bestem Wissen und Gewissen recherchiert und dokumentiert wird. Die Leserschaft möge bitte nachsichtig sein und Geduld zeigen, was die Verbesserungsarbeit anbelangt. Die Inhalte werden laufend erweitert und verbessert. |
Widmung: - Frau OStD. Dr. rer. nat. Ingeborg Haeckel (*08.01.1903 Sonthofen, 07.11.1994 Murnau am Staffelsee). Biologin und Schulleiterin. Die Enkelin des Zoologen und Begründers der Ökologie - Prof. Dr. Ernst Haeckel (*16.02.1834 Potsdam, 09.08.1919 Jena) - hat sich große und bleibende Verdienste um den Natur- und Umweltschutz im Werdenfelser Land erworben. 1974: Bayerischer Verdienstorden, 1978: Naturschutzpreis des Bundes für Umwelt und Naturschutz, 1988: Ehrenbürgerin von Murnau (Salmen, B.1995: 26). - Herrn Egmont Rupprecht (*20.01.1957 Rosenheim, 13.08.1982 Piz Badile, Bergell), Diplomphysiker. Freund der Werdenfelser Berge. Zitierte Literatur: |
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© Text: Dr. Hubert Engelbrecht, Geologe.
Mail: hubertengelbrecht@umweltgeol-he.de