Mehr Friede und
Wohlstand wegen der Zeit der Aufklärung oder wegen
nützlicher und produktiver Kriege?
Kommentar zu zwei Buchveröffentlichungen amerikanischer
Universitätsprofessoren
Die Meinung des Evolutionspsychologen und
Gewaltforschers Prof. Steven Pinker (Univ. Harvard, USA),
nach der die Zeit der Aufklärung in Europa eine
nachhaltige, stetig wirkende, humanitäre und moralische
Entwicklung in Richtung Gewaltverzicht und globalisierter
Friedfertigkeit hervorgebracht habe (S. Pinker 2011:
Gewalt. Eine neue Geschichte der Menschheit. S. Fischer
Verlag), teile ich nur eingeschränkt; ebenso die von
Prof. Ian Morris (Archäologe und Historiker der Univ.
Stanford, USA), der behauptet, dass langfristig gesehen
das produktive Kriegführen für die Menschheit von
Nutzen war: es hat angeblich ihr Zusammenleben sicherer
und ihr Dasein reicher gemacht; Gewalt ist ihm zufolge in
den vergangenen 10000 Jahren insgesamt reduziert worden
(Ian Morris 2014: Krieg. Wozu er gut ist).
Zunächst sei festgestellt, dass beide Autoren aus
fundamental verschiedenen Gründen behaupten, in ihren
Studien eine Verbesserung der Friedfertigkeit in der
Geschichte der Menschheit festgestellt zu haben. Beide
Gründe - stetig wiederholtes Kriegführen einerseits und
der Einfluß des Zeitalters der Aufklärung andererseits
- sind aber ihrem Sinne nach unvereinbar, weil ersteres
für entfesselte Gewalt und letzteres u. a. für
Vernunftstreben, Gewaltenteilung, Humanisierung,
Menschenwürde, Achtung, Toleranz, Moralismus und
Empfindsamkeit steht. Entwicklungen, Zustände,
Ereignisse und Vorgänge in der Gesellschaft, in der die
ihr immanente Gewalt auf so unterschiedliche Art
rezipiert, bewertet, gemanagt und gesteuert wird -
Bellizismus versus Aufklärung - , können nicht in
dieselbe Richtung - Gewaltverzicht - wirken.
Pinkers Lobpreisung der Menschheit, die sich angeblich
betreffend verwerfliche Gewaltanwendung gebessert haben
soll, erscheint mir verdächtig: sie ähnelt einer
zweiten Krönung der Menschheit, weil mit dem angeblich
erreichten Gewaltverzicht die Schöpfung sich optimiert
habe: zum einen ist es riskant und moralisch
problematisch, als spezialisierte Fachkraft auf dem
weiten und unübersichtlichen Feld stetig praktizierter
anthropogener Gewalt mit seinen sich wandelnden,
schwierig einzuschätzenden und zu bewertenden und neu
hinzukommenden Komponenten, Systemen und Errungenschaften
Entwarnung zu geben, indem man eine "beispiellose
Phase des Neuen Friedens" erkannt zu haben meint (S.
Pinker in DER SPIEGEL: 42: 152-155, 17.10.2011; GEO 12:
134-135, 2011). Dass sich die Situation eher anders
entwickelt hat, zeigen viele Gegenbeispiele, von denen
ein paar wenige genannt seien: 1: den archaischen Ritus
der Hooligan-Schlägereien, bei dem regelmäßig
Kämpfer-Gruppen im sich zivilisiert nennenden Europa
übereinander herfallen und auf diese Art ihren
Aggressionsstau abbauen (Süddeutsche Zeitung Magazin 11:
32-39 vom 16.03.2012); 2: bei einem
Viertliga-Fußballspiel in Brasilien wurde der
Schiedsrichter von einem Spieler erstochen, woraufhin die
Zuschauer letzteren lynchten: sie zerstückelten seinen
Körper und spießten den mit Machete abgehackten Kopf
auf einem Zaunpfahl auf (DER SPIEGEL 45: 118-120 vom
04.11.2013). 3: der IS richtet Ungläubige auf besonders
grausame Art - Verbrennen oder Köpfen vor laufender
Webcam - hin und rief 2015 auf, alle "Kuffar"
(Ungläubige) zu schlachten. Ich denke zudem, dass in
Anbetracht der vielen im 20. und 21. Jhd. neu
entwickelten direkten (z. B. Massenvernichtungs- und
Drohnen-Techniken) und indirekten sowie exportierten
Gewaltformen, ihren komplexen Vernetzungen und ihren
zeitlichen Fernwirkungen auf zukünftige Generationen
(Ressourcenkriege, Überbevölkerung, Verdichtung,
Ressourcenverknappung, Klimawandel, etc.) von der
Vernunft und dem Hausverstand her kaum Anlass zu
Optimismus betreffend globale Gewaltminderung gegeben
sein kann. Siehe auch: - Keith Lowe (2015): Der wilde
Kontinent: Europa in den Jahren der Anarchie 1943-1950.
Klett Cotta Verlag; - Blain Harden (2012): Flucht aus
Lager 14, Deutsche Verlags-Anstalt München; - Manfred
Nowak (2012): Folter. Die Alltäglichkeit des
Unfassbaren. Kremayr & Scheriau, Wien; nach Sir
Desmond Lorenz de Silva, UN-Menschenrechtsanwalt in Den
Haag, war es industrieller Massenmord, den die syrischen
Geheim-, Militär- und Staatssicherheitsdienste zwischen
2011 und 2013 an Zehntausenden von Opfern begingen (DER
SPIEGEL 05: 84-85 vom 27.01.2014): Auch in diesen
Beispielen wird gezeigt, in welchem Ausmaß alleine die
herkömmlichen, tradierten, hier von intakten sowie
zerfallenden Staatsorganen sowie Privatorganisationen
mißbrauchten Gewaltformen und -techniken persistieren.
Gegen Pinkers Ansicht spricht auch, dass bei
militärischen Auseinandersetzungen das
Opferzahlenverhältnis zwischen Zivilisten und Soldaten
sich im Laufe des 20. Jhds immer weiter zu Ungunsten
ersterer verschoben hat (1. Weltkrieg: 1:10; 2.
Weltkrieg: 1:1; danach überwiegen zivile Opfer immer
mehr und es fiel - trotz Menschen- und Völkerrechten,
Soldaten-Ehrencodici, Haager und Genfer Konventionen,
etc. - nahezu jede Beißhemmung weg) und dass diverse
Kriegstechniken der Massenvernichtung erst im 20.
Jahrhundert entwickelt und angewendet wurden und ihre
Entwicklungsgeschwindigkeit eskalierte: am 22.04.1915
sind von den reichsdeutschen Chemikern O. Hahn, F. Haber
und J. Franck industriell hergestellte große
Chlorgasmengen im Stellungskrieg bei Ypern als
Massenvernichtungsmittel erstmals eingesetzt worden (von
Schirach, R. 2012: Die Nacht der Physiker); die erste
geplante Vernichtung einer gesamten Stadt - Guernica -
fand mittels Flächenbombardierung am 26.04.1937 durch
die "Legion Condor" der Luftwaffe der Deutschen
Reichswehr statt. Acht Jahre später, am 06. und
09.08.1945, erfolgte diese Form der Massenauslöschung in
den beiden japanischen Küstenstädten Hiroschima und
Nagasaki in Sekundenschnelle. Notabene: Belagerung,
Einnahme, Tötung von 90% der Bevölkerung und
abschließend restlose Zerstörung der antiken Stadt
Karthago durch das Römische Heer geschah im 3. Punischen
Krieg, der ca. 4 Jahre (149-146 v. Chr) dauerte.
Ich kann nicht verstehen, dass ein wesentliches Maß für
die Entwicklung globaler Friedfertigkeit der Verlauf des
Quotienten der pro Zeiteinheit Ermordeten zur
Weltbevölkerungszahl sein soll. Freilich wird wegen der
immer noch rasch anwachsenden Weltbevölkerung dieser
Quotient immer kleiner, was angeblich ein Indiz für
wachsende Friedfertigkeit des Menschen sein soll. Diese
kognitionswissenschaftliche Rechnerei ist zu simpel, um
eine fundierte quantitative Analyse der Entwicklung der
Menschheit betreffend Gewaltverzicht zu sein. M. E.
lässt sich Friedfertigkeits- oder die
Intensitätsentwicklung verwerflicher Gewalt nicht nur in
den anteilig bemessenen Zahlen Ermordeter messen; das
greift zu kurz und ist zu oberflächlich (SZ 07: 09 vom
11.01.2016). Nach Daten des Heidelberger Instituts für
Internationale Konfliktforschung wurden 1992 100 und 2014
414 Konflikte ausgefochten. Es braucht viele weitere
Kriterien, um die Entwicklung der Menschheit in Sachen
verwerflicher Gewalt verlässlich in den Griff zu
bekommen.
Deshalb denke ich nicht, dass die Reliefs der beständig
selbst sich neu gestaltenden Gewaltlandschaften der
Menschheit langfristig allmählich flacher, glatter und
sanfter geworden sein können. So analysierte der
Schriftsteller Oskar Maria Graf in "Einer gegen
alle" (1932), dass kriegsbedingter Werte-, Ordnungs-
und Vertrauensverlust - wegen des entgrenzten Raubens,
Mordens, Vergewaltigens, etc. - und damit ursächlich
verbundene schwerste psychische Traumatisierungen zu
moralischer Verwahrlosung, Verrohung, Anarchie und
Vereinzelung führt mit der Folge, dass sich sehr viele
Menschen in der Friedenszeit danach nicht mehr
zurechtfinden können ("Die Zeit ist über mich
hingegangen, ich weiß nicht mehr, wo ich zu Hause
bin."), wohl aber im nächsten Krieg. So werden,
meine ich, in einem Krieg schon die Voraussetzungen
geschaffen und Weichen gestellt für den nächsten.
Sinnvoller wäre doch gewesen, wenn Herr Pinker eine
wissenschaftlich fundierte Abhandlung über die Evolution
von Grausamkeit und verwerflicher anthropogener Gewalt
geschrieben und treffende Gründe genannt hätte, warum
es so kam und es nicht bzw. bestenfalls kaum besser
geworden ist. "Normale Menschen waren vor 200 Jahren
nicht gewalttätiger als heute" (Martin Zimmermann
2013: Gewalt. Die dunkle Seite der Antike). Philosoph
Eckart Voland ist der Meinung, dass das Gewaltpotential
im Menschen über die Zeit unveränderbar ist (SZ 150: 22
vom 03.07.2015).
Kofi Annan, ehemaliger UN-Generalsekretär und Chef einer
Friedens- und Demokratie-Stiftung sagt, dass die Aussage
"...wir leben in vergleichsweise friedlichen
Zeiten..." nur statistisch relevant ist. In
Wirklichkeit seien aber die momentanen Konflikte viel
brutaler geworden, die Ziele wahllos, Zerfallsprozesse
beschleunigen sich gegenseitig, die meisten Opfer sind
Zivilisten und es waren 2014 mehr Flüchtlinge unterwegs
als unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg. Einige der
Hauptgründe hierfür ist flächendeckender Verlust von
Vertrauen in Institutionen, Politiker und
Wirtschaftsführer sowie die Angst vor Arbeitslosigkeit,
Entwurzelung und zu schnellen Veränderungen, was die
soziale Sicherheit beeinträchtigt, die das Fundament
für Frieden ist" (SZ 31: 58 vom 07./08.02.2015).
Das ist bestimmt kein romantischer oder
gegenaufklärerischer Pessimismus.
Nun zu Herrn Prof. Morris' Aufwertung - Weihe und
Veredelung - des Kriegführens und seinen angeblich
positiven Gesamtaspekt: seine oben zitierte zynische
Rechtfertigung und Vernutzwertung des Jahrtausende
währenden Bellizismus, der angeblich das Zusammenleben
verbessert haben soll, verhöhnt alle Opfer, indem er sie
zu angeblich notwendigen Schlachttieren degradiert und
verhöhnt alle Versehrten, Veteranen und alle
Nachkriegsgenerationen, welche die materiellen und
seelischen Folgen dieser Elementarereignisse
durchzustehen hatten, haben und haben werden. Nach dem
gedanklichen Modell von Prof. Morris waren all die
ungezählten, verfrühten, gewaltsamen und gräßlichen
Tode notwendig, vernünftig und nützlich, weil
unzählbare Gruppen bei all ihren über die Jahrtausende
gehenden Auseinandersetzungen in der Entwicklung ihrer
Kommunikationstechnik erstaunlicherweise kaum vorankamen
und sie in den meisten Fällen keinen besseren Weg in
Richtung Konfliktlösung fanden: anstelle von Diplomatie,
Mediatisierung und Deeskalation kam nur die Maximalform
negativer Aggression erneut zum Einsatz: der Krieg. Es
beschämt, in einem denkbar schlechtesten Vorgang, der
angeblich langfristig zur Entwicklung einer besseren
Situation - den Frieden - beitragen soll, mit der Hergabe
des Lebens nur "wie ein Nutztier gedient" zu
haben; da klingt "dulce et decorum est pro patria
mori" schon wieder an. Es ist zudem moralisch und
wissenschaftlich fragwürdig, ein Maß für Friedlichkeit
und Sicherheit nur in statistisch berechneten
Prozentzahlen gewaltsamen Sterbens zu sehen; das greift
wegen komplexer Gegebenheiten, Entwicklungen und
komplexen Geschehens viel zu kurz. Es ist nur absurd und
widersinnig, einerseits von "Wir sind Killer"
zu sprechen und andererseits allen Waffengängen zusammen
einen höheren, edlen Sinn zuzusprechen, indem angeblich
in ferner Zukunft alle Kriege, die jemals geführt worden
sein werden, dauerhaften Frieden gebracht haben werden:
am Ende aller Kriege ewiger Friede: so etwas gibt es nur
im Märchenoder im Himml. In die Richtung dachte der
Amerikanische Präsident Woodrow Wilson schon 1918: der
Erste Weltkrieg wird der Krieg gewesen sein, der alle
Kriege beendet haben wird (DER SPIEGEL 04: 50-56 vom
20.01.2014). Es ist gefährlich, das Kriegführen zu
rationalisieren und zu positivieren; natürlich ist
Morris Beitrag leider auch eine Rechtfertigung des
Kriegführens, obwohl er sich im Interview davon
distanziert (DER SPIEGEL 02:102-105 vom 06.01.2014). In
dem Kontext ist auch das von Morris gebrachte Zitat von
Thomas Hobbes (1651: Leviathan, 1658: Über den Menschen)
überholt, welches besagt, dass vor Einführung des
Staatswesens wegen Selbsterhalt und Machtgier ständiger
Krieg aller gegen alle (Gewalt- und Kriegsanarchie)
herrschte: die Tötungs- oder Beißhemmung sowie die
Kooperation in Gruppen sind evolutionär entstandene
notwendige Verhaltenseigenschaften, durch die ein
Weiterbestehen von Lebewesen erst ermöglicht wird.
Friedensinitiativen und -organisationen wären nach
Ansicht von I. Morris obsolet und kontraproduktiv. Weiter
spricht gegen seine These, dass sich über die
Jahrhunderte das gemittelte globale technische
pro-Kopf-Tötungspotential - berechnet aus dem Quotienten
der jeweils zeitbezogenen Gesamtzerstörungskraft aller
weltweit vorhandenen Waffen und der Höhe der
Weltbevölkerungsanzahl - sich stetig erhöht hat und
seit Beginn der Industrialisierung eskaliert ist
(Erfindung und Massenherstellung von Dynamit, Ammonium,
mineralischem Phosphor, Salpeter, Giftgas, Kernwaffen,
lasergesteuerte Präzisions- und Repetitionswaffen,
etc.). Ein weiterer Punkt ist, dass das Töten im Laufe
der Jahrhunderte immer effiziente, leichter, schneller,
präziser, einfacher und weniger anstrengend durch
beständigen und beharrlich-aggressiven
Waffentechnik-Fortschritt - selbstverständlich auch bei
der technischen Weiterentwicklung der Atombombe zur
thermonuklearen Fusionsbombe (SZ 169: 34-35 vom
25./26.07.2015) - gemacht worden ist: früher ging es mit
Schwert Mann gegen Mann und das Hineinrammen und
Herausreißen des scharf geschliffenen Eisens war eklig
und mühsam; heute hält man sich vom Ort maximalen
Grauens, dem Mord-Geschehen, vornehm, feige und unfair
distanziert: man zieht nur mehr an einem Abzug oder macht
einen OK-Mausklick auf einem PC-Monitor im Bunker. Eine
Weiterentwicklung dieser Technik sind sogenannte autonome
Waffensysteme - Killer-Roboter - , die weder auf Empathie
noch auf Humanität, sondern nur auf effizientes und
schnellstes Töten programmierbar sind. Hier wird einem
mathematischen Programm die Entscheidung über Leben oder
Tod überlassen. Es erstaunt, dass auch diese, an
Zynisnmus und Verantwortungslosigkeit nicht zu toppenden
Systeme mit dem Völkerrecht angeblich vereinbar seien.
C. Emcke brachte es auf den Punkt: "aseptischer und
bequemer war Töten nie" (SZ 117: 05 vom
25.05.2015). Gerade die Waffentechnik-Eskalation seit
Beginn der Industrialisierung, also die damit verbundene
Entpersonalisierung, Potenzierung, Automatisierung,
Mechanisierung, Präzisierung und Simplifizierung zwecks
effizientesten Tötens sowie die immer weiter verbesserte
Distanzschaffung beim Morden - damit es noch leichter von
der Hand geht - sprechen strikt dagegen, dass die
Menschheit durch all ihre vorangegangenen Kriege
angeblich friedfertiger geworden sein soll. Denn wäre
dem tatsächlich so, dann wären all dieses grauenhafte
Waffenarsenal nie erfunden und weiterentwickelt worden.
Der absurde, idiotische und letztendlich
selbstzerstörerische Wettlauf zwecks schnelleren
Erreichens militärischer Überlegenheit war, ist und
bleibt konstant Haupttreibsatz/-motiv der
Technikentwicklung; und auch dieser Tatbestand ist
unvereinbar mit der These von I. Morris, dass
Kriegführen produktiv sein kann und solches
problembeladene Gebaren letztendlich zum Frieden führt.
Freilich ist auch diese Aussage gefährlich und steht
unter Generalverdacht, weil schon viele Herrscher
täuschten, indem sie Frieden predigten, aber Krieg
wollten ("Si vis pacem, para bellum": Cicero,
Platon zitierend).
Ich frage mich, ob solche Autoren ihr
"Fachwissen" auf diese Art anwenden und
verbreiten, weil sie von der Welt-Waffenlobby und
diversen militärisch-industriellen Megakomplexen
zumindest beeinflusst worden sind. Und angesichts des
nicht enden wollenden Gewalt-Elends auf der Welt sind
Publikationen dieser Art an Verantwortungslosigkeit,
Zynismus und Unsensibilität nicht zu toppen. Pfui, mir
graut und mich ekelt vor solchen
"Elite-Wissenschaftlern". Wenn seit Beginn der
Industrialisierung analog zur beschleunigten Technik- und
Wissenschaftsentwicklung eine ebensolche, in Qualität
und Quantität vergleichbare Moral- und
Vernunftentwicklung anstelle einer Ego-, Nützlichkeits-
und Materialismus-Eskalation stattgefunden hätte sowie
umgesetzt und verinnerlicht worden wäre, dann wären
oben kommentierte Beiträge niemals geschrieben worden,
die nur noch mehr Öl ins Feuer sind und erstaunlicher
Weise verlegt wurden. Redundantes und immer weiter
gesteigertes Kriegführen kann nur zur Massenauslöschung
führen.
Hubert Engelbrecht
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